Windows 11 – Kontrolle statt Freiheit?

Viele Nutzerinnen und Nutzer von Windows 10 sind beunruhigt:
Am 14. Oktober 2025 erklärt Microsoft Windows 10 offiziell zum „End of Life“. Ab diesem Datum werden keine Sicherheits-Updates mehr ausgeliefert. Noch immer läuft Windows 10 auf rund 40 % aller Windows-Computer.

Warum viele nicht auf Windows 11 umsteigen können

Der Hauptgrund ist technischer Natur:
Ältere Computer gelten als „nicht kompatibel“, da sie keinen TPM-2.0-Chip (Trusted Platform Module) besitzen. Ohne dieses Modul verweigert Microsoft die Installation von Windows 11. Das bedeutet faktisch, dass viele funktionierende Geräte als „veraltet“ gelten und ersetzt werden sollen.

Microsofts neue Strategie

Mit Windows 11 verfolgt Microsoft mehrere Ziele:

1. Bindung an Cloud-Dienste:

   • Windows erfordert zunehmend ein Microsoft-Konto, ähnlich wie Apple- oder Google-IDs.
   • Dienste wie OneDrive, Windows-Backup und Office 365 speichern persönliche Daten standardmäßig in der Cloud.
   • Damit wird die Nutzung des PCs enger an Microsoft-Server gekoppelt.

2. TPM- und Geräte-Identifikation:

   • Der TPM-Chip erzeugt eine eindeutige Geräte-ID, die mit dem Microsoft-Konto verknüpft wird.
   • Diese Kombination kann dazu führen, dass das Gerät eindeutig einer Person zugeordnet werden kann.

3. BitLocker-Verschlüsselung:

   • Neue Windows-11-Geräte aktivieren BitLocker (Festplattenverschlüsselung) automatisch.
   • Die Wiederherstellungsschlüssel werden in der Regel im Microsoft-Konto gespeichert – also nicht ausschließlich lokal.

4. Secure Boot:

   • Nur Betriebssysteme, die mit Microsoft-Signaturen zertifiziert sind, können ohne Warnung gestartet werden.
   • Dies erschwert oder verhindert Dual-Boot-Konfigurationen mit Linux.

5. Erzwungene Updates:

   • Sicherheits- und Funktions-Updates lassen sich kaum noch aufschieben oder deaktivieren.
   • Dadurch kann Windows 11 bestehende Boot- oder Partitionstabellen überschreiben und alternative Betriebssysteme beschädigen.

Datenschutz und Kontrolle

Windows 11 wird zunehmend zu einem System, das Nutzungsdaten sammelt, Geräte identifiziert und die Kontrolle über die eigenen Dateien und Installationen einschränkt.
Besonders mit der Einführung von „Windows Copilot“ – einer KI-basierten Assistentin – könnte künftig das gesamte Nutzerverhalten auf dem Bildschirm analysiert und dokumentiert werden.

Fazit

Die Entwicklung von Windows 11 zeigt eine klare Tendenz:

• Stärkere Cloud-Abhängigkeit
• Weniger lokale Kontrolle
• Eingeschränkte Wahlfreiheit bei Installation und Nutzung

Für viele Anwenderinnen und Anwender ist das Anlass, alternative Systeme wie Linux in Betracht zu ziehen – nicht aus Ideologie, sondern aus technischen und datenschutzrechtlichen Gründen.

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